Handlungsspielraum gezielt nutzen – Unternehmen entlasten; FDP Aargau mit gemischten Gefühlen zum Jahresabschluss 2020 des Kantons

Die FDP.Die Liberalen Aargau nimmt das sehr gute Jahresergebnis des Kantons mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. Die insgesamt erfreuliche Jahresrechnung 2020 schliesst mit einem hohen Überschuss von 288,2 Millionen Franken ab. Der Grund liegt vornehmlich in ausserordentlichen Faktoren. Dem gegenüber steht ein überdurchschnittlich hohes Aufwandwachstum von 6,5 Prozent. Die FDP fordert, die Mittel der Ausgleichsreserve für die Steuergesetzrevision zu nutzen und die Unternehmen und Privatpersonen gezielt zu entlasten. Die aktuellen Finanzergebnisse zeigen die Wichtigkeit der Schuldenbremse, gegen deren Schwächung sich die FDP wehren wird.

Collection of the new swiss banknotes (issued in 2017)

Die FDP ist erfreut über das positive Rechnungsergebnis. Entscheidend waren vor allem zwei Faktoren: Die vierfache Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank und höhere Steuererträge. Dazu kommt ein hoher budgetierter NFA-Beitrag. Wie sich diese drei Faktoren entwickeln, insbesondere der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Steuererträge, ist völlig unklar.

Neue gesundheitspolitische Gesamtplanung dringend erforderlich

Der Aufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 310 Millionen Franken respektive 6,5 Prozent gestiegen, v.a. wegen dem Covid-19-bedingten Zusatzaufwand. Zudem wurden deutlich mehr Investitionen getätigt als im Vorjahr (plus 87 Millionen Franken). Damit kann ein Investitionsstau verhindert werden. Die Covid-19-Pandemie hat auch im Gesundheitsbereich hohe Mehraufwände ausgelöst, u.a. Aufbau und Betrieb des Contact Tracing Centers (CTC) sowie Beschaffung von verschiedenen Medizingütern.

Bernhard Scholl, Grossrat und Ressortleiter Finanzen: «Covid-19 hat auch bei den Spitalfinanzen Spuren hinterlassen. Es besteht akut Handlungsbedarf. Das Gesundheitssystem muss sobald wie möglich finanziell ins Lot gebracht werden. Die gesundheitspolitische Gesamtplanung wird nötiger denn je.»

Weiter Schulden abbauen – keine Schwächung der Schuldenbremse

Die FDP begrüsst den Schuldenabbau von 107,1 Millionen Franken. Es wäre mehr möglich gewesen, um den Handlungsspielraum in der Zukunft zu gewinnen! Denn der Schuldenbestand ist mit 765,6 Millionen Franken immer noch hoch.

Lukas Pfisterer, Grossrat und Parteipräsident: «Dank der Schuldenbremse ist der Aargau heute trotz angespannter Situation finanziell handlungsfähig. Die FDP wird sich weiterhin gegen eine Schwächung oder Aufweichung der Schuldenbremse einsetzen.»

Standortattraktivität erhöhen – Unternehmenssteuern jetzt senken

Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat, den Überschuss in die Ausgleichsreserve einzulegen. Deren Bestand wächst damit per Ende 2020 auf 771,6 Millionen Franken. Die sehr hohe Ausgleichsreserve ermöglicht Massnahmen, um die Steuerattraktivität des Kantons zu verbessern. Dies muss umgehend angepackt werden.

Silvan Hilfiker, Grossrat und Vize-Fraktionspräsident: «Der Staat soll nicht Vermögen anhäufen. Die Gewinnsteuersätze für Unternehmen sind so zu senken, dass der Aargau bezüglich Steuerattraktivität im vorderen Mittelfeld vergleichbarer Kantone zu liegen kommt. Dies ist eine wirksame Investition in die finanziell gesündere Zukunft des Kantons!»

 

Weitere Auskünfte:

Bernhard Scholl, Grossrat, Ressortleiter Finanzen und Ressourcen, Tel. 079 698 83 07
Lukas Pfisterer, Grossrat, Parteipräsident, Tel. 076 468 49 91
Silvan Hilfiker, Grossrat, Vize-Fraktionspräsident, Tel. 079 469 75 32